3. FASTENSONNTAG

 

Wer ist Gott ? In der Bibel gibt es viele Vorstellungen von Gott: Der Schöpfer, der Allmächtige, der Herrscher, der Vater, der Hirt …. Das sind alles Bilder, mit denen Menschen versucht haben ihre Vorstellungen und Erfahrungen mit Gott zu umschreiben.

 

Aber ist es nicht unbescheiden versuchen zu wollen, das Wesen Gottes mit einem Begriff, mit einem Bild zu erfassen? Heißt es nicht: „Du sollst dir kein Bild von Gott machen?“ Er ist doch viel zu groß, als dass wir ihn in ein Bild fassen könnten, er sprengt doch alle unsere Vorstellungen! Wir schaffen es nicht einmal von einem Menschen genau zu sagen, wer er ist. Das tiefste Wesen eines Menschen ist nicht mit Begriffen fassbar. Soll es dann bei Gott möglich sein, zu sagen, wer er im Wesen ist? Ist das nicht eine maßlose Überschätzung unserer menschlichen Vernunft?

 

Vielleicht ist es das, was Gott Mose in der Erzählung vom brennenden Dornbusch sagen will. Mose möchte wissen, wer Gott eigentlich ist, und fragt nach seinem Namen. Aber Gott erklärt sich als der Unverfügbare, Unbenennbare. Viel wichtiger ist es zu wissen, welche seine Bedeutung für uns und für unser Leben ist: „Ich bin einer, der für euch da ist!“- Ich bin bei euch da, sodass ihr fest mit mir rechnen könnt, auch wenn die äußeren Umstände dagegensprechen.

Der kleine Maxi hat einen bösen Traum und wacht in seinem dunklen Schlafzimmer auf. Er schreit laut. Seine Mutter kommt und sagt: „Du brauchst keine Angst zu haben. Es ist alles gut. Ich bin da!“ Der kleine Maxi beruhigt sich, seine Angst verschwindet. Die Anwesenheit seiner Mutter gibt ihm das Gefühl der Geborgenheit.

Spielt Gott diese Mutterrolle in unserem Leben? Ist er für uns der „Ich bin da“? Diese Szene vom brennenden Dornbusch ist vielleicht eine der wichtigsten Aussagen des Alten Testaments über Gott und über seine Bedeutung für uns.

Andererseits ist Gott einer, der von uns auch etwas erwartet: Wir sollen „Früchte bringen“. Wir sollen etwas tun für sein Reich in dieser Welt. Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Vertrauen, Liebe... sind Früchte, die durch unsere Lebensweise wachsen sollen. Wird Gott uns nicht am Ende unseres Lebens fragen: „Hast du genügend geliebt? - Wer war glücklich, dass du gelebt hast?“

Vielleicht bringen wir nur wenige von diesen Früchten. Trotzdem hat Gott Geduld mit uns. Er gibt uns immer eine Chance. Ist es nicht das, was Jesus uns mit seinem Beispiel von diesem Feigenbaum, der lange Zeit keine Früchte gebracht hat, sagen will? Gib ihn noch eine Chance!

Auch mich hat Gott gepflanzt, damit ich gute Früchte bringe. Was ist bis jetzt aus mir geworden? Was habe ich aus mir gemacht? Bringe ich die Früchte, die Gott von mir erwartet? Sind die Worte von Jesus nicht ein neuer Anstoß für uns?

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